Die Stadt Senigallia ist besonders stolz darauf, einem seiner berühmtesten Einwohner auf seinem künstlerischen Werdegang Kulisse gewesen zu sein: Der im November 2000 verstorbene Fotokünstler Mario Giacomelli machte sich mit seinen unverkennbaren Sujets auch in Amerika einen Namen, er, der ehemalige Schriftsetzer, verliebte sich in seinen Fotoapparat, mit dem er vor allem in Schwarz/Weiss das Leben der Bauern, die Felder und das Leben der Priester auf eine völlig eigene Art und Weise festhielt. Auf der ganzen Welt werden viele Ausstellungen kuratiert und sein unverwechselbares Werk gepriesen.
Der Fotograf Giuseppe Cavalli, Giacomellis Lehrmeister, wählte Senigallia als seine Wahlheimat und ist Gründer des Fotografenvereins der Künstlergruppe Misa. Als Kritiker und Pubblizist stellte er als Erster Regeln auf, damit einer Fotografie einen künstlerischen Wert zugeordnet werden konnte. Cavallis Theorie setzte einen bedeutenden Meilenstein in der italienischen Fotografie Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das MUSINF
Bedeutende Namen der Misa Gruppe wie Paolo Bocci, Ferruccio Ferroni und Fosco Maraini schrieben Geschichte im Zeitalter des Fotoapparats, viele unter ihnen erlangten einen internationalen Namen und ihre bedeutendsten Werke können im Musinf, Abkürzung für Museum für Moderne Kunst, Information und Fotografie betrachtet werden. Das städtische Museum liegt gleich hinter dem Theater La Fenice in Via Pisacane 84, und wurde seit den 80er Jahren zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt, wo Kupferstiche und Grafiken von mehr als 300 Künstlern ( Tamburi, Treccani, Purificato, Annigoni u.a.) mit ihren 2000 Werken ausgestellt sind. Das dem Pubblikum zugängliche Archiv beinhaltet des weiteren Dokumente der Mail Art, Copy Art und der visuellen Poesie.
Herz der Einrichtung ist das Dokumentationsarchiv mit über 1700 Titeln zeitgenössischer Fotografiekunst: Nebst einer Abteilung, in der Werke der Misa Gruppe mit seinen schon obig genannten Hauptvertretern Giuseppe Cavalli und Mario Giacomelli zu begutachten sind, gibt es auch eine interessante Abteilung Ex libris und die Bibliothek des Verlegers von Kreditansstalten.
GRATIS EINTRITT
Giorgio Pegoli ist ein weiterer Mitläufer der zeitgenössischen Fotografie Geschichte mit Wurzeln in Senigallia. Der Fotoreporter und Journalist führt den Betrachter in weit entfernte Welten – Länder, die von Krieg und Elend heimgesucht worden sind. Seine Aufnahmen fesseln, halten in Bildern fest, was manchmal nur schwer in Worte gefasst werden kann. Seine zahlreichen Ausstellungen zeugen von einem teilhabenden Interesse.
Il Musinf
Terrazza sul mare, von Giuseppe Cavalli
Nicaragua, von Giorgio Pegoli