Das native Olivenöl ist eines der exzellenten Spitzenprodukte der Marken, und das Gebiet zwischen der Küste von Senigallia und seinem Hinterland rühmt sich der Zugehörigkeit der italienischen Vereinigung Città dell’Olio; verschiedene Gemeinden wurden dank der hochstehenden Qualität der Ölproduktion darin aufgenommen.
Die grössten Produktionsstätten sind Corinaldo, Arcevia und Ostra Vetere, wo in Ölmühlen das Öl degustiert werden kann. Der Olivenbaum ist typischer Vertreter in der Landschaft der Marken, nebst den üblichen Olivensorten wie “Frantoio” und “Leccino”, einer kleinen grasgrünen Olivenart, gibt es auch autochtohne Olivensorten wie “Raggia” in der Provinz von Ancona und “Rosciola” rund um Jesi. Die verschiedenen Olivensorten ergeben je nach Mischung und Reifegrad ein einzigartiges Aroma; Stolz eines jeden Olivenbauerns.
Die Landschaft um Senigallia wird durch Bauernbetriebe und Landwirtschaft gekennzeichnet. Die Höfe produzieren Käse und Fleisch und die Betriebe können auf Anmeldung besichtigt werden, wo auch Degustationen angeboten werden. Die Bauerntradition dieses Gebietes ist in historischen Archiven dokumentiert, und besonders in Schriften von “Fonte Avellana” festgehalten. Das Kloster und Pilgerort wird heute noch im Zusammenhang mit der Länderaufteilung im Mittelalter durch die Mönche und ihrer damals einzigartigen landwirtschaftlichen Organisation erwähnt. Das ertragreichste Gebiet war “Frattula oder Bruciata von Castel Colonna”. Sie pflanzten auf den verlassenen Ländereien Weizen und Getreide an, Pflanzenanbau für eine Aufforstung und Tierzucht von Rindern, Pferden, Schweinen und Schafen. Noch heute wird in den Gemeinden um Senigallia, Monterado, Corinaldo, Ripe und Castel Colonna Schweinezucht nach jenen strikten Regeln ( Nahrung aus lokalem Anbau) und rigoros ohne Mastfutter betrieben. Schinken und Salami, letzterer mit europäisch geschützter Ursprungsbezeichnung DOP sind typische Aushängeschilder der lokalen Gastronomie.
In den Dörfern wie Cupramontana, Montecarotto oder Staffolo wird diese enge Verbundenheit von Mensch und Natur bei den lokalen Festgelegenheiten ( italienisch “sagre”) religiösen oder volkstümlichen Hintergrunds, mit Stolz durch lokale Spezialitäten und köstliche Speisen gewürdigt.
Überall in den Marken spielt das Thema rund um die Nahrung eine Hauptrolle, und dank Tradition und überliefertem Brauchtum lebt die Zeit der Schlösser und Burgern, der Kirchen und Kathedralen, in der kommenden Generation weiter.
Die Familien vereinen sich bei jeder Gelegenheit, und ein festlich gedeckter Tisch mit reichlichem, nach überlieferten Rezepten zubereitetem Essen fehlt dabei nie. Kühne Köche versuchten mit zuerst unerwartetem Erfolg, dann aber sogar international ausgezeichnet, diese in der der Tradition verankerte Kochkunst neu zu interpretieren.
Zwischen Senigallia, Jesi, Arcevia und Fabriano gibt es viele Bauernhöfe und landwirtschaftliche Betriebe, wo ihre Erzeugnisse verkauft werden. Das Schild “produzione propria” weist den Ortsunkundigen auf den lokalen Handel hin.